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Natürlich zur Ruhe kommen

Skitouren in Osttirol

Gleichmäßige Schritte im Schnee, dazu die eigenen Atemzüge hören. Und sich ein wenig Zeit für das zu nehmen, was später viel zu schnell vorbeirauscht. Keine Ablenkung durch Pisten-Remmidemmi oder Sessellift-Gezurre – nur unberührte Natur und hochalpine Gebirgszüge, so weit das Auge reicht: Osttirol gilt als Dorado für Skitourengeher, die bewusst die Abgeschiedenheit suchen. Die Ruhe während des Aufstiegs wirkt wie Balsam für die Seele, schafft Raum für Entschleunigung und innere Einkehr. Tourengeher erobern einen Berg nicht, sie freunden sich mit ihm an. Und dann ist da noch dieses unbezahlbare Glücksgefühl, es aus eigener Kraft ans Ziel geschafft zu haben. Die österreichische Region südlich des Alpenhauptkamms wartet mit einer vielfältigen Auswahl an Skitouren auf, von Tages- und Mehrtagesklassikern bis zum echten Geheimtipp. Damit die meditative Wintersportart nicht zulasten von Wald und Wild, sondern im Einklang mit der Natur erfolgt, setzt das Programm „Bergwelt Osttirol miteinander erleben“ bewusst nicht auf Verbote, sondern auf Informationen, Service undLenkungsmaßnahmen. Mit dem 10. Austria Skitourenfestival von 25. bis 28. Januar 2024 in Sillian stellt Osttirol seine Kompetenz als Skitourenparadies auf der Südseite der Alpen einmal mehr unter Beweis. 

 

Pionier in Sachen Skitourenlenkung

In kaum einer hochalpinen Gegend ist die Vielfalt an Tourenmöglichkeiten ähnlich groß wie in Osttirol. So erwarten Skitourengeher im Villgratental Abgeschiedenheit, beste Schneeverhältnisse und unberührte Hänge fernab von alpinem Skitourismus. Zum Konzept des Almtals gehören kleine Unterkünfte, gemütliche Hütten sowie eine Infrastruktur mit Gratis-Parkplätzen, Beschilderungen sowie aktuellen Infos zur Wetter- und Lawinensituation. Tourengeher werden darüber hinaus für die Bedürfnisse schützenswerter Tiere und Pflanzen sensibilisiert. Das Villgratental ist Pionier in Sachen Lenkungsmaßnahmen: Dort arbeiten bereits seit 2015 relevante Interessensgruppen zusammen und entwickelten ein wohlüberlegtes Konzept. Mittlerweile setzen vier weitere Osttiroler Skitourenregionen auf ein naturverträgliches Bergerlebnis ganz ohne Verbote.

Genusstour für Einsteiger

Die Lienzer Dolomiten mit ihren markanten Felsen bieten den Anhängern der meditativen Wintersportart vielfältige Tourenmöglichkeiten. Zahlreiche Routen bewegen sich zwischen 800 und 1.000 Höhenmetern und sind für Einsteiger wie erfahrene Tourengeher geeignet. Der Auerling ist die einfachste Tour in der Region. Diese punktet neben der landschaftlichen Schönheit vor allem mit ihrem reizvollen Skigelände. Vom Parkplatz Kreithof südöstlich von Tristach bis zur bewaldeten Gipfelkuppe steigen die Brettsportler insgesamt 1.000 Höhenmeter auf, für die es ein gewisses Maß an Ausdauer erfordert. Auf halber Strecke lockt die urige Dolomitenhütte zum Einkehrschwung. Weniger Konditionsstarke können auch von dort starten, müssten aber für die Anfahrt ein Taxi nehmen, da aufgrund der Naturrodelbahn ein allgemeines Fahrverbot besteht. Weiter geht es über den flachen Westhang in der Umgehung der Nordabbrüche hinauf zum Auerlingköpfl und wieder retour. Lediglich für die kurze Abfahrt durch den Wald braucht es gegebenenfalls etwas mehr fahrerisches Können.

Zwei Tipps für Mehrtagestouren: Von herzlich bis hart

Zu einer fastperfekten Herzform fügen sich die 50 mächtigen Gipfel der Villgrater Berge zusammen. Wer sich auf deren anspruchsvolle, mehrtägige Umrundung begibt, der hat am Ende tatsächlich mit eigenen Spuren ein Herz nachgezeichnet. Im Sommer unter dem Namen „Herz-Ass Villgratental“ bekannt, finden Wintersportler auf dem Panoramaweg nun eine anspruchsvolle Skitouren-Variante, bei der die Kraft der Natur und das Gefühl von Abgeschiedenheit stets allgegenwärtig sind. Über vier Tage hinweg reihen sich beeindruckende Gipfelerlebnisse und imposante Ausblicke auf Großglockner und Dolomiten aneinander. Insgesamt umfasst die Tour rund 58 Kilometer, 5.510 Höhenmeter und 6.185 Tiefenmeter. Da die einzelnen Tagesetappen jeweils im Tal beginnen und enden, lassen sie sich auch individuell nach Kondition und Können gestalten. Verschiedene Unterkünfte und Shuttlebusse ermöglichen flexible Planung.

 

Der Großglockner ist der beliebteste Berg der Ostalpen. Ein Weg, sich dem Gipfel im Winter zu nähern, ist die viertägige Skitour Hoch Tirol Süd. Dabei sind nicht weniger als 4.028 Höhenmeter und 50 Kilometer zu bewältigen. Die Strecke gilt als verkürzte Variante der klassischen, aber häufig schwer durchführbaren Skiroute Hoch Tirol. Ausgehend von der Dolomitenstadt Lienz führen die ersten beiden Etappen durch die wilde Naturlandschaft der Schobergruppe im Nationalpark Hohe Tauern (Übernachtung auf 2.346 Metern im Winterraum der Elberfelder Hütte). Nach dem komfortablen Quartier im Alpengasthaus Lucknerhaus geht es hoch zur sogenannten „Schere“ (3.008 Meter) mit direktem Blick auf die Großglockner-Südwand. Mit Steigeisen und Gurt führt der Weg über den Kleinglockner und die Glocknerscharte zum höchsten Punkt Österreichs auf 3.798 Metern. Skitourenerfahrung, Kletterkenntnisse und gute Kondition sind für die 1.200 Höhenmeter pro Tag unbedingt erforderlich. Außerdem wird die Begleitung durch einen Bergführer empfohlen.

Austria Skitourenfestival von 25. bis 28. Januar 2024

Expertenvorträge, Live-Diskussionen, Filmvorführungen und geführte Touren: Im Rahmen des 10. Austria Skitourenfestival dreht sich in Sillian im Pustertal am Fuße des Thurntalers alles ums Thema Skitouren. Damit die sportliche Aktivität nicht zu kurz kommt, geht es jeden Morgen nach umfassender Sicherheitseinweisung mit der lokalen Bergführermannschaft auf die schönsten Routen, die sich auf die vier Gebirgsgruppen, Villgratener Berge, Karnischen Alpen, Lienzer Dolomiten und Südtiroler Dolomiten verteilen. Ein buntes Abendprogramm mit Diskussionsrunden, Fachvorträgen und Filmvorführungen rundet den ereignisreichen Tag am Berg ab. Das Festival-Package (3 Übernachtungen, zwei geführte Skitouren inkl. Shuttle-Service, Abendprogramm und Goodie-Package) sind ab 409 €/Pers. zu haben. 

 

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