Das Dorfertal im Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern ist ein wahres Tourenparadies und dem Gros der Skialpinisten im Zuge einer Venedigerbesteigung nicht unbekannt. Mit der eisfreien Tulpspitze findet sich südöstlich der Johannishütte ein reizvolles Tourenziel, was einen Hüttenaufenthalt durchaus verlängernswert macht. Natürlich ist die Besteigung der Tulpspitze auch vom Tal kein Problem, nur sollte man im lawinengefährdeten Dorfertal der „frühe Vogel“ sein.
Talort ist die Ortschaft Hinterbichl (1.329 m). Die Abzweigung ins Dorfertal erfolgt 500 m westlich des Ortsrandes. Auffahrt bis zum sperrenden Schranken beim Steinbruch (1.480 m), davor finden sich einige Parkmöglichkeiten. Je nach Schneelage kann die Strecke auch mittels Hüttentaxi verkürzt werden, sonst sind bis zur Abzweigung Tulpspitze knapp 5 km Straße zu bewältigen. Wir streben nun durch das lange Tal einwärts, übersetzen beim zweiten Steinbruch die herrliche Bogenbrücke und gelangen über ostseitige, oft mit gewaltigen Lawinenkegeln garnierten Hängen zu dem schon von weitem erkennbaren Gumbachkreuz. Über die flache Talsohle geht es nun weiter zur Ochsnerhütte (2.000 m), wo der Anstieg in westseitige Steilflanken führt. Ab hier zwingt uns gnadenloses Spitzkehrengelände (West, 30°) leicht talauswärts in das versteckte Hochkar zwischen Tulp- und Zopetspitze. Bei ca. 2.600 m gewinnen wir flacheres Terrain und die Skispur schwingt sich in einer Art Schleife nach Süden. Eine Rampe geleitet uns nun unterhalb der Flanken der Kreuzspitze wieder Richtung Osten in die kleine Scharte (2.948 m) zwischen Kreuz- und Tulpspitze. Die abschließenden 100 Höhenmeter ziehen sich etwas und werden meist zu Fuß entlang von Pfadspuren über den breiten Südrücken bestritten (4 ½ - 5 Stunden vom Tal, 3 Stunden von der Johannishütte). Abfahrt entlang der Aufstiegsspur.
Weitere Skitourentipps erhalten Sie in den Skitourenführern von Thomas Mariacher, erhältlich unter https://www.tyroliaverlag.at/item/Skitouren_in_Osttirol_und_Oberkaernten/Thomas_Mariacher/43058387