Das Goiselemandl, unter Einheimischen auch kurz Goisele genannt, ist eine kleine Schneepyramide am Nordwestende des Lienzer Sonnenskigebiets Zettersfeld. Skitourentechnisch gesehen ist die Besteigung nicht mehr als eine Skiwanderung, auch wenn am zuletzt etwas aufsteilenden Gipfelkamm ein paar Spitzkehren vonnöten sind. Die ostseitige Abfahrt ins angrenzende Debanttal zählt bei entsprechenden Verhältnissen zur Spitzenklasse. Voraussetzung sind Lawinensicherheit und eine Rückfahrgelegenheit bei der sog. „Säge“ (1170 m), dort endet nämlich unsere Abfahrtsvariante. Für Konditionstiger ist es auch möglich, über einen nicht zu kurzen Güterweg (Hochstubenweg) retour zur Faschingalmstraße bzw. zur Naturfreunde Hütte zu marschieren, wo das östliche Ende des Skigebiets betreten wird.
Ausgangspunkt für die Besteigung das Goißeles gibt es mehrere. Der kürzeste führt von der Bergstation des Sessellifts Steinermandl (2.200 m) über die Piste nach Nordwesten und erreicht den Kamm in einer Einsattelung (Holztafel), 300 Meter nordwestlich der Bergstation des Schoberköpfl- Schlepplifts (2.281 m). Wer es ganz gemütlich haben will, kann natürlich auch mit dem Schlepplift zum Schoberköpfl aufsteigen und, zuerst leicht fallend, nach Nordwesten in die Einsattelung traversieren. Ein gemütlicher, etwas ruhigerer Anstieg schwingt sich vom Scheitelpunkt der „Thurner-Zettersfeldstraße“ (1.880 m) über die ruhige Skiroute Rottmann (Nr. 13) zum Schoberköpfl und zweigt kurz vor dem Lifthüttl über Mulden zum Gipfelkamm des Goißeles ab. Unübersehbar leiten uns nun etliche Skispuren von der zuvor erwähnten Senke entlang des breiten Kamms im leichten Auf und Ab nach Nordwesten zu unserem Tourenziel mit nettem Metallkreuz. Die Skitour zur Schleinitz bedient sich der ostseitigen Mulde unterhalb des Goißeles und bleibt für uns unbeachtet. Die Abfahrt ins Debanttal führt durch die zu Beginn kurz steile Ostflanke (>30°), ehe diese in sanftes Gelände übergeht und sich mehrere Varianten auftun. Eine hält sich in einer langen Linksschleife (NO) Richtung Wellalm (steiler), bevor nach Lichtungen und Wegquerungen der zuvor erwähnte Hochstubenweg gewonnen bzw. in weiterer Folge die Talsohle des Debanttals betreten wird. Von dort geht es dann nach einer Bachquerung in Skatingschritten hinaus zum Beginn der Asphaltstraße bei der „Säge“. Wer nach Osten Richtung Seewiesenalm (1996 m) fährt, kann dort wieder zurück ins Skigebiet aufsteigen, womit sich eine nette Rundtour ergibt, oder aber über die Kuchlmairalm weiter ins Debanttal abfahren.
Weitere Skitourentipps erhalten Sie in den Skitourenführern von Thomas Mariacher, hier erhältlich: https://www.tyroliaverlag.at/item/Skitouren_in_Osttirol_und_Oberkaernten/Thomas_Mariacher/43058387