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Frühlingswanderungen: Die ersten Gipfelsiege im Frühjahr

Nach einem langen und kalten Winter sehnst du dich bestimmt schon nach dem Frühling. Die Natur beginnt langsam zu erwachen, die Sonnenstrahlen werden intensiver, die Schneemassen der Bergmassive beginnen langsam zu tauen. Dir kribbelt es auch schon in den Füßen und du kannst es kaum erwarten, dich endlich wieder auf die Beine zu machen und auf einen der zahlreichen Gipfel in Osttirol zu stehen? Solange die Wandersaison auf die höchsten Berge noch auf sich warten lässt – und das dauert bei Glockner, Venediger & Co meist bis in den Juli - sind die Almen, Seen und Wasserfälle in Osttirol wunderbare Alternativen, ebenso wie die Wanderungen in den Tälern Osttirols. Wenn du aber trotzdem frühzeitig einen Gipfel besteigen und das Naturerwachen im Frühling von ganz oben besonders intensiv erleben möchtest, bist du bei folgenden Gipfeltouren richtig. Diese Gipfel haben alle dieselben Eigenschaften: sonnig gelegen, einen traumhaften Rundumblick auf die Bergwelt und die Täler Osttirols und sie sind meist ab Anfang/Mitte Mai begehbar.

Planung und Sicherheit

Wie bei allen Bergtouren hat die Planung und Sicherheit oberste Priorität. Auch wenn die immer milderen Temperaturen im Tal den Drang nach draußen verstärken, musst du gerade bei Gipfeltouren im Frühling vorsichtig sein. Neben der Beobachtung der Schnee- und Wetterverhältnisse hilft dir eine entsprechende Ausrüstung bei der ersten Bergtour im Jahr. Einige Wege in höheren Lagen sind wahrscheinlich noch mit Schneeresten bedeckt, deshalb sind Wanderstöcke und Grödel sehr hilfreich. Die Temperaturen in den höheren Lagen können oft noch sehr niedrig sein, deshalb gilt es, entsprechende Wechselkleidung und wärmende Utensilien griffbereit zu haben. Und da die meisten Almen und Hütten noch geschlossen sind, ist es wichtig, ausreichend Nahrung und vor allem Flüssigkeit mitzunehmen. Solltest du dir unsicher sein, dann buche eine geführte Wanderung mit den Osttiroler Berg- und Skiführern.

 

Aussicht als Belohnung: Frühlingsbergtour Strasskopf 2.401 m

Eine nicht allzu schwere Tour führt dich auf den Strasskopf in die Schobergruppe. Du bist ungefähr 3 Stunden unterwegs, ideal also, um die eher noch kühleren Frühlingstemperaturen am Morgen abzuwarten und dich rund um die Mittagszeit auf die Beine zu machen. Eine Mautstraße führt dich bis zur Roaner Alm, dem Ausgangspunkt deiner Frühjahrs-Gipfeltour. Es lohnt sich immer wieder einmal, kurz Pause zu machen und den Blick auf die umliegenden Gipfel schweifen zu lassen. Nach ca. 500 Höhenmetern und knapp zwei Stunden Gehzeit erreichst du das Gipfelkreuz. Genieße von dort einen traumhaften Blick ins Debanttal im Nationalpark Hohe Tauern, auf die Lienzer Dolomiten und die Kreuzeckgruppe. Nachdem der Magen knurrt und dein Energiespeicher wieder aufgefüllt werden muss, lohnt sich nach dem Abstieg die Einkehr im Gasthaus Schöne Aussicht. Der Panoramablick über den Lienzer Talboden, weit hinein in die umliegenden Täler und auf die Stadt Lienz, sind einmalig. Wenn man auf der Sonnenterrasse Platz nimmt, bekommt man nicht nur die Lienzer Dolomiten serviert, sondern auch hervorragende Wildgerichte aus heimischer Jagd, wie Rehrücken, Wildgulasch oder Wildhacksteak – ein lohnender Abschluss einer aussichtsreichen Frühlingstour.

Von der Roaneralm zum Strasskopf 2.401 m

Ausgangspunkt:
Parkplatz Roaner Alm
Endpunkt:
Strasskopf 2.401 m
Höchster Punkt:
2401 m
Gehzeit Gesamt
3:30 h
Streckenlänge
2577 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
484 hm
🞽
Schwierigkeit
Mittel

Familientauglich mit Panorama-Umsicht: Frühlingsbergtour Golzentipp 2.317 m

Die gesamte Sonnseite der Gailtaler Alpen ist prädestiniert, wenn es um schöne und begehbare Frühlingsbergtouren geht. Wir haben für dich den mittleren Aufstieg zum Golzentipp, den Hausberg von Obertilliach, ausgesucht. Zuerst geht es über die bis zum nördlichen Dorfende asphaltierte Straße und du folgst dem Güterweg parallel zum Stubenlift, der schließlich links zu den „Lärchen“ abzweigt. Dein Blick schweift zurück auf die Pistenfläche der letzten Skisaison, die sich noch ein wenig versucht, sich gegen die Sonne aufzubäumen. Im Hintergrund kannst du die Gipfel Spitzköfele und Bärenbadegg am Karnischen Kamm erkennen, welche noch Schneereste zieren. Auffallend ist hier, dass ein Sturm vor einigen Jahren große Waldschäden hinterlassen hat und die Bergflanken inzwischen zum Teil fast baumlos sind. Du verlässt nun den Forstweg und folgst rechts dem markierten Steig, der nun etwas steiler wird. Nach dieser Passage erreichst du zwei alte Berghütten in etwas flacherem Gelände, in denen vor ein paar Jahrzehnten noch Bergheu gelagert war. Der Steig führt weiter über eine grasbewachsene, steile Bergflanke rechts hinüber auf einen schütter bewaldeten Bergkamm und von dort an weiteren alten Hütten hinauf ins baumlose Gelände. Überall machen sich nun Frühlingsboten bemerkbar, besonders schöne, wie die Küchenschelle, gibt es hier zuhauf zu bewundern. Bei den malerisch gelegenen „Kutteschupfen“ wird das Gelände wieder etwas flacher, bevor du noch einmal durchschnaufen und die letzten Höhenmeter zum Golzentipp bewältigen musst. Ein fantastisches Bergpanorama, das von den Hohen Tauern mit dem Großglockner über die Lienzer Dolomiten und den Karnischen Alpen bis zu den Bergen unter Südtiroler Himmel reicht, entschädigt dich für die Mühen des Anstiegs!

Golzentipp über Gripp (Nr. 47)

Ausgangspunkt:
Zentrum Obertilliach
Endpunkt:
Golzentipp Gipfel
Höchster Punkt:
2317 m
Gehzeit Gesamt
2:30 h
Streckenlänge
5.6 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
860 hm
🞽
Schwierigkeit
Mittel

Aussichtsberg für Schwindelfreie: Frühlingsbergtour Hintereggkogel 2.638 m

Stolz und hocherhoben thront der inoffizielle Hausberg über der Marktgemeinde Matrei in Osttirol. Von den Einheimischen wird er auch „Hinteregger“ genannt, jedoch ist er kein Berg für jedermann. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit musst du schon mitbringen, wenn du ihn bezwingen willst. Der Gipfel selbst zählt zu den absolut schönsten Aussichtsbergen in den Hohen Tauern und bildet den östlichen Abschluss der Virger Nordkette.

 

Mit dem PKW kannst du bis zum Parkplatz Zedlacher Paradies – kurz vor dem Strumerhof – fahren. Der neu errichtete, kostenlose Parkplatz bietet genügend Platz. Von hier hast du zwei Möglichkeiten: Entweder folgst du westwärts dem Weg in Richtung Zedlacher Paradies und dann dem breiten Forstweg bis zur Wodenalm. Oder du nimmst die kürzere, aber auch steilere Variante, die über den Steig Nr. 53C führt. Hier erreichst du nach knapp einer Stunde die Wodenalm. Der Duft nach hausgemachtem Kaiserschmarren testet deine Standhaftigkeit – hier gilt es, die Essensgelüste zu überwinden. Folge nun der Beschilderung in Richtung Planlißbichl, einen auf knapp 2.200m gelegenen Aussichtspunkt, den man nach weiteren 45 Minuten erreicht. Der Blick schweift vom Kristallkopf über das Malhamkees, Lasörlinggruppe, Lienzer Dolomiten bis zur Glocknergruppe. Von hier wirkt das silbern-schimmernde Gipfelkreuz bereits sehr nah, doch davon darfst du dich nicht täuschen lassen. Im Frühling, wenn noch Schneefelder oder eisige Stellen zu sehen sind, wäre hier der ideale Punkt, um Steigeisen oder Grödeln anzulegen, denn der weitere Weg ist steil und äußerst ausgesetzt. Auf der steil abfallenden Ostflanke öffnet sich dir immer wieder der Blick in tiefe Erd- und Felsrisse. Die letzten 50 Höhenmeter zum Gipfel führen über eine nahezu senkrechte Felsnase. Dieses Stück ist aber mit einem Stahlseil gesichert und somit auch für Nicht-Kletterer gut machbar. Nach ca. 4,5 Stunden Aufstieg hat man es dann geschafft. Die kühle Tauernwindbrise lenkt kaum vom atemberaubenden Panorama ab. Großglockner, Großvenediger, ja nahezu die gesamten Gipfel der Hohen Tauern fühlen sich zum Greifen nah an. Im Süden reicht das Panorama von den Karawanken bis zu den schroffen Dolomiten. Die Nordflanke des Hintereggkogels ist senkrecht abfallend und der Gipfel bietet wenig Platz – deshalb sollte man besonders hier auf jeden Tritt achten! Der Rückweg erfolgt über die Aufstiegsroute und die Wodenalm ist ein absolutes MUSS – unsere Empfehlung: Der flaumig-luftige Kaiserschmarren!

Hintereggkogel 2.638m

Ausgangspunkt:
Parkplatz Zedlacher Paradies 1.480m
Endpunkt:
Hintereggkogel 2.638m
Gehzeit Gesamt
7 h
Streckenlänge
8.1 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
1170 hm
🞽
Schwierigkeit
Schwer

1 Gipfel und 2 Namen: Vorderer Sajatkopf/Kreuzspitz 2.915 m

Die Erhöhung auf 2.915 m, wird in allen amtlichen Karten seit jeher als Vorderer Sajatkopf bezeichnet. Im August 1958 wurde dann – nach einem wahren Abenteuer - der Name „Kreuzspitz“ geboren. Dies hatte wohl damit zu tun, dass in erwähntem Jahr ein Dutzend junger Männer mit mächtigen Holzstämmen über die steilen Bergwiesen des Timmeltales bis ins felsige Gelände vordrangen, um ein Kreuz am Gipfel aufzustellen. Die Längsbalken waren neun Meter lang, der Querbalken brachte es auf sechs Meter. Dazu kam dann noch ein vier Meter hoher Sockelbaum. Die Stämme wurden auf die Achse eines alten Pflugs mit zwei Holzrädern geschnallt und zwei Drahtseile wurden zu einem 50 Meter langen Strang verknüpft. Das Seil lief dann über eine Spule, die man bergwärts immer wieder an einem Felssporn verankerte. Dann zogen die Männer Meter für Meter das Gefährt mit seiner Last zum Gipfel hoch, bis sich plötzlich der Knoten löste, und der Längsbalken in rasendem Tempo 800 Höhenmeter hinunter ins Tal schoss.

Im zweiten Anlauf gelang dann der Transport, nach einer Flucht vor Blitz und Donner konnte das Kreuz dann endlich aufgerichtet, und am 24. August 1958 feierlich eingeweiht werden. Nun war der Vordere Sajatkopf im Prägratner Volksmund zum „Kreuzspitz“ geworden. 

Man kann den nördlich aufragenden Gipfel als Haus- und Schutzberg von Prägraten bezeichnen und ist mittlerweile weitum bekannt. Der kürzeste Anstieg erfolgt vom Parkplatz Bodenalm (1.680 m) auf dem Fahrweg zur gleichnamigen Hütte und von dort über die neue Fahrstraße hinein ins Timmeltal. Bei der Weggabelung gegenüber der Wallhorner Alm steigst du in südlicher Richtung zum sogenannten „Fenster“ auf, wo eine kurze Rast Pflicht ist, mit einzigartigem Ausblick auf das gesamte Virgental und die Berge der Lasörlinggruppe. Über steiles Wiesengelände setzt du den Aufstieg in nordwestlicher Richtung fort, bis du den Gratrücken erreichst, von dort dann immer rechts des Grates halten. Das letzte Stück zum Gipfel verlangt dann noch einmal Konzentration und einen sicheren Tritt, bevor du das Kreuzglöckchen läuten und den Panoramablick auf die Lasörling- und Venedigerberge und das winzig kleine Bergdorf Prägraten in der Tiefe in Ruhe genießen kannst.

Vorderer Sajatkopf 2.915 m

Ausgangspunkt:
Parkplatz Bodenalm
Endpunkt:
Vorderer Sajatkopf
Höchster Punkt:
2915 m
Gehzeit Gesamt
5 h
Streckenlänge
5.9 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
1219 hm
🞽
Schwierigkeit
Schwer

Auf der Suche nach der beruhigenden Wirkung vom Speik: Bergtour auf den „Speikboden“ (2.517 m)

Auch im Defereggental kehrt langsam, aber sicher der Frühling ein. Sind die Berggipfel am Talende noch tief verschneit, lohnt sich ein Aufstieg auf den Speikboden als erste Frühjahrs- und Einstiegstour besonders gut. Der Speikboden ist eine Gratkuppe am Lasörlingkamm oberhalb von St. Veit in Defereggen. Es ist ein vielbesuchter Aussichtsplatz und gewährt einen Blick auf den Großglockner, Großvenediger, Ortler und Hochgall. Für den Aufstieg musst du ungefähr 2 Stunden rechnen, die sich aber auf jeden Fall lohnen werden.

Ausgangspunkt zur wunderschönen Bergtour auf den „Speikboden“ ist der Parkplatz Oberholz. Von dort aus wanderst du zuerst über einen Forstweg bis zur Jausenstation Speikbodenhütte. Von dort geht es in nördlicher Richtung aufwärts, vorbei an einer Heuhütte und nach links kurz etwas steiler zu einem Wegkreuz. Von dort führt der Weg rechts nur mehr wenig ansteigend über Almweiden bergan. Am letzten Hang in Kehren wird es wieder steiler zur Kammhöhe hinauf. Auf einem schmalen Steig geht es den breiten Gratrücken entlang nach rechts, zuerst über einige Schrofen, dann über einen Grashang zum Speikboden.

Speikboden 2.660m

Ausgangspunkt:
St. Veit Ort
Endpunkt:
Speikboden
Höchster Punkt:
2653 m
Gehzeit Gesamt
6 h
Streckenlänge
17 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
1190 hm
🞽
Schwierigkeit
Mittel

Dem Glockner zum Gruße: Figerhorn (2.744 m) in Kals am Großglockner

Sobald der Frühling ins Land zieht und der Schnee langsam auf den Höhen zurück geht, kann auch die Wandersaison in Kals am Großglockner starten. Wenn du es nicht mehr erwarten kannst und es dich schon früh im Jahr hinaufzieht, kannst du als erste Gipfeltour das Figerhorn besteigen. Durch die geschützte Südausrichtung des Aufstieges setzt dort die Schneeschmelze schon recht früh ein und je nach Temperatur und Witterung kann der Gipfel des Figerhorns bei guter Tourenplanung schon Ende April bzw. Anfang Mai in Angriff genommen werden. Die Belohnung dieser ca. 3 Stunden-Tour sind bunte Matten von Krokussen, die gleich nach dem Schnee hervorkommen und die vielen Murmeltierfamilien, die sich in der Sonne ahlen.

 

Vom Lucknerhaus beginnend führt der Wendelin-Weingartner-Weg in Serpentinen bis zur Waldgrenze und weiter zum Greibühel, 2.247 m (ca. 1 1/2 h Gehzeit), wo sich eine Holzbank als Rast anbietet. Von dort verläuft der Anstieg weiter über die Greiwiesen in mäßig steilem Gelände bis zum Fuße des Figerhorns. Ab dort geht es im Zickzack über die steile Gipfelflanke bis zur westseitigen Kante. Da der Hang ab dort nicht mehr südseitig ausgerichtet ist, musst du bei den letzten Metern bis zum Gipfel noch mit Schneeresten rechnen. Hilfreich sind dort Wanderstöcke und Grödel. Am Gipfel bietet sich ein überwältigender direkter Blick auf den Großglockner und ein atemberaubendes Bergpanorama mit Blick auf die Venediger-, Granatspitz-, Glockner- und Schobergruppe.

Figerhorn

Ausgangspunkt:
Parkplatz Glocknerwinkel
Endpunkt:
Parkplatz Glocknerwinkel
Höchster Punkt:
2743 m
Gehzeit Gesamt
6 h
Streckenlänge
6.5 km
🔋
Höhenmeter Bergauf
807 hm
🞽
Schwierigkeit
Schwer

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