Stolz und hocherhoben thront der inoffizielle Hausberg über der Marktgemeinde Matrei in Osttirol. Von den Einheimischen wird er auch „Hinteregger“ genannt, jedoch ist er kein Berg für jedermann. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit musst du schon mitbringen, wenn du ihn bezwingen willst. Der Gipfel selbst zählt zu den absolut schönsten Aussichtsbergen in den Hohen Tauern und bildet den östlichen Abschluss der Virger Nordkette.
Mit dem PKW kannst du bis zum Parkplatz Zedlacher Paradies – kurz vor dem Strumerhof – fahren. Der neu errichtete, kostenlose Parkplatz bietet genügend Platz. Von hier hast du zwei Möglichkeiten: Entweder folgst du westwärts dem Weg in Richtung Zedlacher Paradies und dann dem breiten Forstweg bis zur Wodenalm. Oder du nimmst die kürzere, aber auch steilere Variante, die über den Steig Nr. 53C führt. Hier erreichst du nach knapp einer Stunde die Wodenalm. Der Duft nach hausgemachtem Kaiserschmarren testet deine Standhaftigkeit – hier gilt es, die Essensgelüste zu überwinden. Folge nun der Beschilderung in Richtung Planlißbichl, einen auf knapp 2.200m gelegenen Aussichtspunkt, den man nach weiteren 45 Minuten erreicht. Der Blick schweift vom Kristallkopf über das Malhamkees, Lasörlinggruppe, Lienzer Dolomiten bis zur Glocknergruppe. Von hier wirkt das silbern-schimmernde Gipfelkreuz bereits sehr nah, doch davon darfst du dich nicht täuschen lassen. Im Frühling, wenn noch Schneefelder oder eisige Stellen zu sehen sind, wäre hier der ideale Punkt, um Steigeisen oder Grödeln anzulegen, denn der weitere Weg ist steil und äußerst ausgesetzt. Auf der steil abfallenden Ostflanke öffnet sich dir immer wieder der Blick in tiefe Erd- und Felsrisse. Die letzten 50 Höhenmeter zum Gipfel führen über eine nahezu senkrechte Felsnase. Dieses Stück ist aber mit einem Stahlseil gesichert und somit auch für Nicht-Kletterer gut machbar. Nach ca. 4,5 Stunden Aufstieg hat man es dann geschafft. Die kühle Tauernwindbrise lenkt kaum vom atemberaubenden Panorama ab. Großglockner, Großvenediger, ja nahezu die gesamten Gipfel der Hohen Tauern fühlen sich zum Greifen nah an. Im Süden reicht das Panorama von den Karawanken bis zu den schroffen Dolomiten. Die Nordflanke des Hintereggkogels ist senkrecht abfallend und der Gipfel bietet wenig Platz – deshalb sollte man besonders hier auf jeden Tritt achten! Der Rückweg erfolgt über die Aufstiegsroute und die Wodenalm ist ein absolutes MUSS – unsere Empfehlung: Der flaumig-luftige Kaiserschmarren!