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Der Großglockner

Juwel der Alpen

Mit einer Höhe von 3.798 Metern erhebt sich der Großglockner majestätisch als höchster Berg Österreichs. Wahrhaft königlich thront er im Herzen der eindrucksvollen Kulisse des Nationalparks Hohe Tauern und gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Ostalpen. Die markante, pyramidenförmige Spitze aus Grünschiefergestein ragt stolz aus dem beeindruckenden alpinen Naturparadies empor.

Schon 1561 wird der Großglockner in einem gedruckten Atlaswerk als „Glocknerer“ angeführt. Die gängigste Erklärung leitet sich von seiner Glockenform ab. 1583 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung in der Beschreibung des Gerichtes Kals, in der er zweimal als Kalser Grenzberg „Glogger“ genannt wird.

 

Für viele ein Sehnsuchtsberg, für manche ein Schicksalsberg

Mit über 5000 Gipfelbesteigungen pro Jahr gilt er als ein beliebtes Ziel von Bergsteiger:innen. Der Blick auf den Berg, eines der bekanntesten Wahrzeichen Österreichs, ist die landschaftliche Hauptattraktion von Kals am Großglockner. Für den Gipfelsieg sollte man fit, absolut schwindelfrei und trittsicher sowie unbedingt in Begleitung eines Bergführers sein.

Gut zu wissen

Höchster Berg Österreichs:
Der Großglockner ist mit 3.798 Metern der höchste unserer 266 Dreitausender.

Nationalpark Hohe Tauern:
Der Berg liegt im Nationalpark Hohe Tauern, einem Schutzgebiet, das eine vielfältige alpine Flora und Fauna beherbergt.

Stüdlgrat-Route:

Die klassische Stüdlgrat-Route wurde 1800 von Maria von Oeynhausen begangen und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Gletscher.

Gletscher:

Der Großglockner ist von mehreren Gletschern umgeben, darunter der Pasterze, der größte Gletscher Österreichs.

Besteigungsgeschichte

Die Erstbesteigung des Großglockners am 28. Juli 1800 gelang einer Expedition des Fürstbischofs Franz Xaver Graf Salm-Reifferscheid, durch Pfarrer Horrasch aus Döllach und den Brüdern Klotz von Kärntner Seite (Heiligenblut) aus. Die Erstbesteigung von Kalser und somit von Osttiroler Seite erfolgte im Oktober 1855 durch die Bergführer Georg Ranggetiner und Johann Huter.

 

Mit Johann Stüdl begann für Kals eine neue Ära. Er errichtete mit der Stüdlhütte die erste Schutzhütte in den Ostalpen. Kals wurde zum Zentrum für die Glocknerbesteigung. Bereits 1869 wurde über die Initiative von Johann Stüdl der 1. Bergführerverein in den Alpen gegründet. Mit dem Vorsitzenden Pfarrer Andreas Lercher waren die Kalser Bergführer mit Statuten und Führerordnung gut organisiert und machten sich einen großen Namen weit über die Grenzen hinaus.

 

Johann Stüdl wurde in Kals der „Glocknerherr“ genannt und 1870 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt. Die größte Turmglocke der Pfarrkirche wurde auf seinen Namen getauft. Stüdls Einsatz für Kals war unbezahlbar. Der Alpinismus entwickelte sich hervorragend, kam aber mit Beginn des 1. Weltkrieges zum Erliegen. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges spielt der Großglockner eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Alpinismus.

Das Großglockner-Gipfelkreuz

Seit 8. Februar 2024 steht das Gipfelkreuz des Großglockners, auch Kaiserkreuz genannt, aus dem Jahre 1880 unter Denkmalschutz und ist somit Österreichs höchstgelegenes Denkmal. Dieses stellten vier Zimmerleute bereits am 29. Juli 1800 aus Holz auf, also einen Tag nach der Erstbesteigung. Aufgrund der Exponiertheit verfiel das Holzkreuz jedoch nach wenigen Jahren. Die Kreuze am Klein- und Großglockner von 1799 und 1800 gehörten zu den ersten Gipfelkreuzen im heutigen Sinne, die eigens für die Aufstellung auf einem Gipfel kunstvoll gefertigt wurden.

 

Am 2. Oktober 1880 wurde ein drei Meter hohes und 300 kg schweres Eisenkreuz zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth am Großglockner von den Kalser Bergführer:innen am Gipfel aufgestellt.

 

Zum 200–jährigen Jubiläum der Erstbesteigung wurde das Kreuz mit einem Schwerlasthubschrauber ins Tal geflogen und restauriert. Die Restaurierung des 120 Jahre alten Glocknerkreuzes im Jahre 1999 setzte einen Höhepunkt in der geschichtlichen Entwicklung des Kalser Berg- und Schiführervereins. Während dieser Zeit war ein Ersatzkreuz angebracht.

Aufstiegsrouten zum Großglockner

Der Hauptanstieg beginnt am Parkplatz der Kalser Glocknerstraße beim Lucknerhaus (1.918 m) und führt durch das Ködnitztal mit seinen idyllischen Lärchenwäldern und weiten Almböden bis zur Lucknerhütte (2.241 m). Ab hier führt der Weg (AV Nr. 702 B) über die Viehböden (2.550 m) weiter zur Stüdlhütte auf der Fanotscharte (2.802 m). Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit zur Stüdlhütte bietet das Teischnitztal. Bei der Teischnitzbachbrücke (1.620 m, knapp unterhalb der Moaalm) zweigt der Weg (AV Nr. 712) rechts ab. Vorerst über einen Forstweg bis zur Hochebene des Teischnitztales (2.075 m), weiter über einen schmalen Steig bis zur Stüdlhütte. Landschaftlich empfehlenswert, aber nur bei sicherem Wetter und schneefreier Lage.

 

Sommerrouten auf den Großglockner (3.798 m), Ausgangspunkt Stüdlhütte:

  • Normalanstieg über Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) 3.454 m, ca. 4 Stunden
  • Stüdlgrat (Südwestgrat) als Verlängerung des Luisengrates, ca. 4,5 Stunden
  • Nordwestgrat über Untere Glocknerscharte – Teufelshorn 3.680 m – Gipfel, ca. 5 – 6 Stunden
  • Glocknerwand 3.721 m - Nordwestgrat – Gipfel, ca. 8 – 9 Stunden

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