9942 Obertilliach
Die für das kleine Berdorf Obertilliach ungewöhnlich große Pfarrkirche steht am östlichen Dorfrand und überragt mit ihrem stolzen Kirchturm alle umstehenden Gebäude. Die dem Patrozinium Hl. Ulrich von Augsburg unterstellte Pfarrkirche steht unter Denkmalschutz.
Die im Barockstil errichetete Kirche wurde erst vor wenigen Jahren generalsaniert und zählt zu den schönsten sakralen Bauwerken im ganzen Gail- und Lesachtal. Der eindrucksvolle barocke Saalbau ist umgeben von einem wunderschön gepflegten Friedhof mit einer Umfassungsmauer und die Fassaden sind kunstvoll mit Architekturmalerei, Säulen und Fensterumrahmungen geschmückt. Die Deckenfresken von Anton und Josef Anton Zoller aus dem Jahr 1764 zeigen bedeutende Szenen wie die Kommunion und symbolische Darstellungen aus dem Alten Testament. Die Pfarrkirche St. Ulrich wurde von Pfarrer und Kirchenbaumeister Franz de Paula Penz auf Bitten der Gemeinde in den Jahren 1762 bis 1783 errichtet, da die Anziehungskraft der Wundertätigkeit der sogenannten Tabernakelmuttergottes - einer Kopie der Waldauf-Madonna in Hall in Tirol immer mehr Wallfahrten auslöste.
Ein besonderer Brauch in Obertilliach ist das "Zutagegehen". Vom 1. Sonntag in Oktober bis zum Palmsonntag versammeln sich die Obertilliacher:innen um 4 Uhr in der Früh in der Pfarrkirche zum Beten eines Rosenkranzes.
Außerdem läuten im Sommer um 5 Uhr am Morgen und am Abend um 19 Uhr die Kirchenglocken. Diese Tradition geht auf des Betläuten früherer Zeiten zurück. Zum Glockenschlag hielten die Menschen kurz inne, sprachen ein Gebet und arbeiteten erst anschließend weiter.
Die Türen stehen täglich rund um die Uhr offen!