Die Osttirolerin Margarethe Oberdorfer ist nicht nur eine renommierte Keramik-Künstlerin, sondern auch seit rund 50 Jahren leidenschaftliche Sammlerin. Begonnen hat alles mit einem Deko-Stein, den sie sich von ihrem allerersten Gehalt gekauft hat.
Der Stein ist eines von über 3000 kleinen Exponaten, die im Miniaturmuseum Dölsach ausgestellt sind. Bewunderung und Wertschätzung für die kleinen Dinge haben Oberdorfer dazu bewogen, das Miniaturmuseum 2024 aus der Taufe zu heben.
Mit Liebe zum Detail wurden die Ausstellungsstücke gruppiert und für den Betrachter in Szene gesetzt. Wie zum Beispiel die vier Reiter aus Holz in Mikroskopschnitzerei, die zwei winzigen Körbe aus Kirsch- und Zapfenkern, der Blumenstrauß aus geflochtenen Tierhaaren, die kleinen Flaschen aus mundgeblasenem Glas oder das hauchdünn geschliffene Porzellanschälchen.
Oberdorfer liebt es, die Geschichte der kleinen Exponate zu erzählen. Es gibt kaum ein Stück in den vielen Vitrinen ihres Miniaturmuseums in Dölsach, dessen Herkunft sie nicht genau kennt. Zu Zeiten der Weltkriege etwa fertigten die Menschen aus Feldpost-Briefen ein Kartenspiel, als sie sich in Bunkern vor den Bombenangriffen versteckt halten mussten. Schachfiguren konnte man damals aus Brot formen, indem man es lange genug kaute.
Neben dem Angebot, zu schauen, zu staunen und zu bewundern, will das MiMU mit den persönlichen Geschichten zu den Ausstellungsstücken den Besuchern einen besonderen Zugang zu den kleinen Werken ermöglichen. Diese Geschichten können durch das Museum dokumentiert werden, damit das Wissen über die Werke und die Menschen dahinter nicht verloren geht und der Wert der kleinen Dinge nicht vergessen wird.
07.08.2024 - 28.02.2025