Unweit von Lienz und der Römerstadt Aguntum befand sich bereits in keltischer Zeit eine Tempelanlage am Lavanter Kirchbichl (810 m). Im Westen und Osten durch je einen Bach und im Süden durch eine tiefe Schlucht abgetrennt, bot der Kirchbichl seit jeher Schutz vor herannahenden Feinden.
Am Fuße des malerischen Kirchbichls liegt im Unterbau der Aufbahrungshalle das kleine Lavanter Museum. Es zeigt einen Teil der Antikensammlung der Gemeinde und bietet einen Überblick über die Funde, die bei den archäologischen Ausgrabungen in den vergangenen Jahren zum Vorschein gekommen sind.
Die ältesten Gegenstände, die im Museum zu sehen sind, stammen aus der Bronzezeit. Dabei handelt es sich um Keramik von Vorratsgefäßen (etwa 1600 v. Chr.), um ein urnenfelderzeitliches Lappenbeil und um nordafrikanische Importkeramik.
Die im Museum ausgestellten Exponate vermitteln einen Querschnitt der Geschichte des Lavanter Kirchbichls. Dessen Modell ist in der Mitte des Ausstellungsraumes ausgestellt. Dabei kann man die exponierte Lage des von drei Seiten durch tiefe Schluchten umgebenen Kult- und Siedlungsplatzes gut erkennen. Es verwundert nicht, dass die ursprünglichen Bewohner*innen des Lienzer Talbodens hier Schutz suchten, wenn feindliche Gruppen vordrangen. Außerdem werden im Modell alle freigelegten antiken und mittelalterlichen Ruinen sowie die beiden zurzeit bestehenden Kirchen dargestellt. Die Ansammlung von Kirchen sowie die nachgewiesene Kult- und Platzaktivität machen diesen Hügel in der Gemeinde Lavant zu einem wichtigen Berg Tirols mit einem hohen kulturgeschichtlichen Wert.