Seit jeher schöpfen die Menschen in Osttirol Wert aus der Fülle der Natur. Die südliche Lage und das Klima südseitig der Alpen liefern ideale Bedingungen für den Kräuteranbau, der eine wichtige Rolle in unseren kulinarischen, medizinischen und kulturellen Traditionen innehat. Bei uns werden Kräuter etwa zum Räuchern verwendet – einer der ältesten Bräuche der Menschheit wurde in den letzten Jahren wiederentdeckt. Dabei werden, je nach Anlass, unterschiedliche Kräuter und Harze verglommen. Nicht nur in den Rauhnächten um Weihnachten und Neujahr wird geräuchert. Für jede Lebenslage gibt es eigene Kräutermischungen und Bräuche, soll der Kräuterrauch doch unsere Wahrnehmung zu Höchstleistungen steigern. An Mariä Himmelfahrt, auch „Hoher Frauentag“ genannt, wird in manchen Orten Osttirols ein Kräuterstrauß geweiht, der aus unterschiedlichen Kräutern besteht. Im Osttiroler Kräuterwerk kann man Christine Wallensteiner beim Zusammenstellen heimischer Kräuter und Blüten zusehen, Kräutermischungen kaufen und Räucherkurse besuchen.