Drei Kilometer südwestlich, vor der Ortschaft Kartitsch verbirgt sich etwas unscheinbar die Hollbrucker Spitze (2.581 m). Sie ist im Winter am besten über das gleichnamige Tal, welches im Weiler Hollbruck (1.360 m) seinen Anfang findet, erreichbar. Der kurze, felsige Gipfelgrat, dem auch der Sommerweg folgt, sollte nur von Trittsicheren begangen werden, ist er doch bei Überwechtung nicht zu unterschätzen. Kurz vor der schon von weitem sichtbaren Kirche in Hollbruck leiten uns, schräg gegenüber vom Gästehaus Hofer, gelbe Wegtafeln entlang der Langlaufloipe taleinwärts in das dicht bewaldete Hollbrucker Tal. Nach etwas mehr als zwei Kilometern verlassen wir bei ausreichender Schneelage die Forststraße in einer Kurve (Tafeln) und wechseln über den Bach zum Sommerweg, der uns links von diesem, romantisch durch den Wald, zum Ochsenboden (1.920 m) bringt. Bei wenig Schnee bleiben wir am Forstweg, der aber um einen guten Kilometer länger ist. Von der zuvor erwähnten Hochebene halten wir uns nun stetig Richtung Westen zu den Sonnenhängen (SO, 30°) unter unserem Tourenziel. In mehreren Serpentinen gewinnen wir auf 2.300 m wieder flaches Gelände. Hier gibt es die Möglichkeit des Direktaufstiegs, welcher steil über kurze Hänge (Ost 30°) in einen breiten Kammsattel südlich des felsigen Gipfelgrats führt. Die gemütlichere Variante nützt das Muldensystem bis auf den Hauptkamm und gewinnt den Gipfelgrat von Süden über einen breiten Vorgipfel, der laut Karte die eigentliche Hollbrucker Spitze darstellt, ein lohnendes Ausweichziel für „Gratscheue“! Vom Skidepot, welches je nach Können und Verhältnissen unterschiedlich sein kann, führt uns der Sommerweg in ein paar ausgesetzten, aber leichten Kletterschritten zum höchsten Punkt mit kleinem Holzkreuz.
Achtung bei Vereisung und Wechtenbildung, Ungeübte sichern! Bei sicheren Schneeverhältnissen bieten sich unterschiedliche Abfahrtsvarianten ins Hollbrucker Tal an, um das zurückgelegte Gratstück zu umgehen.